In Altbauten ist das Problem wohlbekannt: Die Kellerwände oder vielleicht sogar die Mauern im Erdgeschoss sind feucht. Die Nachteile sind vielfältig - die Wohnqualität sinkt, die Heizkosten steigen, Krankheiten wie rheumatische Beschwerden, Asthma und Allergien gefährden die Gesundheit. Aber auch das Mauerwerk selbst nimmt Schaden: Es kommt zu Salzausblühungen, Farbanstriche und Putz werden abgesprengt. Macht sich erst einmal der Hausschwamm breit, fallen schwierigste Sanierungsarbeiten an. Bei leicht feuchten Wänden kann als günstige Variante möglicherweise eine Anti-Schimmel-Farbe helfen.
Die wichtigsten Ursachen für feuchte Wände sind:
-
Aufsteigendes Wasser aus dem Baugrund
-
Kondensfeuchte durch anhaltend hohe Luftfeuchtigkeit
-
Hygroskopische Feuchte durch hohe Salzkonzentrationen
-
Eindringendes Wasser und defekte Leitungen
Aufsteigendes Wasser aus dem Baugrund
Aufsteigende Feuchtigkeit ist in alten Gebäuden die häufigste und maßgebliche Ursache für feuchte Mauern. Dies ist dann der Fall, wenn eine horizontale oder vertikale Feuchtigkeitssperre schadhaft wurde oder gänzlich fehlt. Die Mauer kommt direkt mit feuchtem Erdreich in Kontakt. Besonders altes Ziegelmauerwerk kann bis zu 400 Liter Wasser je m³ aufnehmen. Alle Baustoffe haben Hohlräumen, gröbere Poren und Feinporen in denen das Wasser, angetrieben durch Kapillar- und elektrophysikalische Kräfte langsam nach oben steigt. Das Wasser steigt um so höher, je mehr die Verdunstungsfähigkeit der Wand eingeschränkt ist. So manche Wand, die innen raumhoch gefliest und außen mit Vollwärmeschutz zugeklebt wurde, hält für seinen Besitzer in den nächsten Jahren noch manche Überraschung bereit. Aufsteigende Feuchte ist nicht an Grundwasser gebunden. Sie ist ein weltweites Problem und kommt selbst in Wüsten vor.
Kondensfeuchte durch anhaltend hohe Luftfeuchtigkeit
Kondensfeuchte entsteht durch Taupunktunterschreitung der Luftfeuchtigkeit an kalten Bauteilen. Überall dort, wo Luft bis unter den Taupunkt abkühlt, wird aus Wasserdampf flüssiges Wasser. Der Volksmund sagt dazu auch "Schwitzwasser". Besonders stark tritt dieser Effekt im Sommer in Kellern auf, wenn sehr warme Außenluft in kühle Keller einströmt und an den kalten Wänden kondensiert. Hält dieser Zustand länger an, können sich erhebliche Wassermengen in den Wänden ansammeln. Feuchte Keller im Sommer lassen sich durch richtige Lüftung verhindern. Lüften aber nur dann, wenn die Außenluft einige Grad kühler ist als die Kellerluft.
Hygroskopische Feuchte durch hohe Salzkonzentrationen
Hygroskopische Feuchte entsteht durch Salzeinlagerungen in Wandbereichen, die sich vor allem im Putz anreichern. Es gibt eigentlich kein altes Mauerwerk ohne eingelagerte Salze. Die hygroskopische Aktivität der verschiedenen Salze (Nitrate, Cloride, Sulfate) ist unterschiedlich und wird hauptsächlich von der Temperatur und der Luftfeuchte bestimmt. Das bei hoher Luftfeuchte aufgenommene Wasser reichert sich in der Wand immer mehr an, wenn es nicht wieder verdunsten kann. Abhilfe ist nur möglich durch einen sehr aufwändigen Maueraustausch oder durch Putzerneuerung nach entsprechender Wand-Vorbehandlung.
Eindringendes Wasser und defekte Leitungen
Drückendes Grund- oder Schichtenwasser, seitlich eindringendes Wasser, Spritzwasser im Sockelbereich, Schlagregen, undichte Dächer, defekte oder verstopfte Dachrinnen und Fallrohre oder Rohrbrüche in der Wand können Ursachen für feuchte Wändesein. Bevor eine kostenintensive Mauertrockenlegung in Auftrag gegeben wird, sollten diese Ursachen ausgeschlossen sein. Gegebenenfalls vorher Fachleute hinzuziehen.
|
|
|